Quereinsteiger als Schlüssel zur Zukunft: Wie sie den Wandel in der Industrieautomation mitgestalten können
Der Fachkräftemangel hat längst die Produktionshallen erreicht – besonders in den Schlüsselbereichen Automatisierung, Robotik und Schweißtechnik. Gleichzeitig schreitet der technologische Wandel im Zuge von Industrie 4.0 ungebremst voran. Flexibel steuerbare Anlagen, kollaborative Robotik (Cobots) und digitale Zwillinge verändern die Anforderungen an Ihre Belegschaft. Hier stoßen klassische Rekrutierungswege an ihre Grenzen.
Eine zunehmend attraktive Lösung: Quereinsteiger in der Automatisierung. Mit gezielter Umschulung und begleiteter Integration kann dieser Talentpool nicht nur personelle Engpässe entschärfen, sondern auch die Effizienz Ihrer Prozesse steigern. Dieser Artikel zeigt, wie aus potenziellen Umsteigern produktive Fachkräfte in kurzer Zeit werden – und warum sie mehr sind als eine Notlösung.
Fachkräfte gesucht – Perspektiven geöffnet: Neue Anforderungen, wenig Angebot
Die Nachfrage nach qualifiziertem Personal in der Automatisierungstechnik, Robotik und Schweißtechnik übersteigt vielerorts das Angebot. Besonders betroffen sind mittelständische Fertigungsbetriebe, die zunehmend Schwierigkeiten haben, frei gewordene Positionen mit klassisch ausgebildeten Experten zu besetzen.
Was konkret fehlt?
Gesucht werden u. a. SPS-Programmierer, Roboterbediener (z. B. KUKA, ABB, FANUC), Fachkräfte mit Erfahrungen in kollaborativer Robotik oder Automatisierungstechniker mit Kenntnissen in Bus-Systemen, Sensorik und Mensch-Maschine-Schnittstellen. Auch in der Schweißtechnik zeigen sich Lücken, etwa im Bereich automatisierter Schweißverfahren oder im Einsatz digital unterstützter Systeme.
Die Ausbildung dieser Fachkräfte dauert mehrere Jahre – Zeit, die viele Unternehmen im aktuellen Wettbewerb nicht haben.
Was Quereinsteiger mitbringen können
Technisch interessierte Quereinsteiger – etwa aus Bereichen wie Elektrik, IT, Zerspanung oder Anlagenbau – verfügen meist bereits über eine gute Grundlage: technisches Verständnis, Erfahrung mit Maschinen, Affinität zu Digitalisierung. Die Frage: Wie machen wir aus einem potenziellen Automatisierungstechniker ohne Ausbildung eine produktive Kraft in Ihrer Fertigung?
Von Potenzial zu Performance: So gelingt der Einstieg für Quereinsteiger
Der Schlüssel liegt in strukturierten, zielgerichteten Qualifizierungen. Modulare Weiterbildungskonzepte ermöglichen einen schnellen, praxisnahen Karrierewechsel in die Robotik, ohne Umwege. Je nach Vorwissen können Quereinsteiger so stufenweise an komplexere Systeme herangeführt werden.
Effektive Schulungsansätze
Beispiele für etablierte Quereinsteiger Schulungsangebote in der Industrie sind:
- TÜV-Akademien: Zertifikatslehrgänge im Bereich Industrie 4.0, Robotik, Steuerungstechnik
- IHK-Weiterbildungen: Industriemeister, technische Fachwirte mit Fokus Automatisierung
- Hersteller-Kollegs: Schulungen direkt von KUKA, FANUC, ABB etc. – z. B. Grundkurse in Roboterbedienung, Sicherheit, Programmierung
- Private Institute, die branchenspezifische Umschulungen im Bereich Schweißtechnik ohne klassische Ausbildung ermöglichen
Parallel zeigen neue Technologien wie Low-Code-Programmierung, Simulationstools oder visuelle Programmierassistenten, dass Automatisierung für Quereinsteiger heute zugänglicher ist als je zuvor. Einstiegsmöglichkeiten in die Robotik betreffen insbesondere Cobots, Pick-and-Place-Systeme oder einfach integrierbare Automatisierungsmodule.
Finanzielle Unterstützung nutzen
Zahlreiche Förderinstrumente reduzieren finanzielle Hürden – unter anderem:
- Bildungsprämien des Bundes
- Weiterbildungsförderung für Industrie 4.0 durch Länder
- BA-Zuschüsse und Umschulungshilfen für anerkannte Programme
Sprechen Sie mit Ihren Weiterbildungs- oder HR-Partnern, welche Fördermittel auf Ihr Vorhaben anwendbar sind.
Warum sich Investitionen in Quereinsteiger lohnen
Der strukturierte Quereinstieg in die Fertigungsindustrie bietet mehr als eine Überbrückung offener Stellen. Richtig aufgebaut und begleitet, bringen diese Fachkräfte einen echten Mehrwert:
- Reduzierte Vakanzzeiten: Schnelle Einsatzfähigkeit nach zertifizierter Schulung
- Gesteigerte Produktivität: Frühzeitiges Mitwirken an Automatisierungsprozessen, z. B. bei Cobots oder assistierten Schweißsystemen
- ROI innerhalb weniger Monate: Geringere Rekrutierungskosten, weniger Fehlinvestitionen
- Gestärkte Arbeitgebermarke: Signal an den Arbeitsmarkt: „Hier bekommt Talent eine Chance“
Ein Praxisbeispiel
Ein süddeutscher Fertigungsbetrieb setzte 2023 zehn Quereinsteiger als Roboterbediener ein – nach erfolgreicher Teilnahme an einem sechswöchigen KUKA-Training. Bereits nach sechs Monaten konnten die Taktzeiten an drei Linien um durchschnittlich 11 % verbessert werden. Die neue Struktur erwies sich nicht nur stabil, sondern auch anpassungsfähig gegenüber Folgeprojekten in der Automatisierung.
Fazit: Quereinsteiger sind ein strategischer Hebel – wenn Sie ihn richtig nutzen
Die Anforderungen in der industriellen Produktion steigen – doch die Anzahl geeigneter Fachkräfte hält nicht Schritt. Quereinsteiger in der Automatisierung und Schweißtechnik bieten eine flexible, zukunftsorientierte Lösung. Sie erfordern ein Umdenken: Weg von akademischen Lebensläufen, hin zu lösungsorientierten Kompetenzen.
Mit den richtigen Schulungspartnern und einer klaren Konzeption können Sie heute die Weichen für eine leistungsfähige Produktion von morgen stellen.
Jetzt aktiv werden – wir unterstützen Sie dabei
Welche Qualifizierungen passen zu Ihrem Produktionsumfeld? Welche Umschulungen für Industrie 4.0 sind förderfähig? Und wo finden Sie passende Schulungsträger?
Nutzen Sie unsere Schulungsberatung für Unternehmen der Fertigungsindustrie: Wir prüfen bestehende Fördermittel, zeigen bewährte Weiterbildungswege und vermitteln geeignete Anbieter in Ihrer Region.
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